Extremes Niederschlagsereignis: Feuerwehr im Großeinsatz

Wenige Minuten nach der Erstalarmierung kurz nach 15 Uhr ging bereits der nächste Einsatz im Funkraum der OF Buch ein. Eine Mure – es sollte in diesen Stunden nicht die letzte sein – verlegte im Gemeindegebiet Buch die L14 in Fahrtrichtung Wolfurt.

„So viel Regen in kurzer Zeit haben wir noch nie erlebt“, waren sich etliche Bucher sicher. Das Ganze lässt sich auch in Zahlen untermauern. So meldete die Messstelle am Pfänder rund 200 mm Regen in 24 Stunden (davon 130 mm in nur 3 Stunden) – ein Rekordwert. Der Starkregen mit den Hotspots im Rheintal, in den Hofsteiggemeinden sowie rund um Bregenz und Lochau hielt die Feuerwehren mit etwa 2.000 Einsätzen in weiten Teilen Vorarlbergs ordentlich auf Trab. Auch die Kleingemeinde Buch war mehrfach betroffen.

40 Einsatzkräfte, mehrere Parzellen

Während es zuvor leicht regnete intensivierten sich die Niederschläge am 19. August 2022 nach Mittag exorbitant. Die Ortsfeuerwehr Buch stand nach der Erstalarmierung aufgrund eines Grabens, der in direkter Nähe zu einem landwirtschaftlichen Anwesen überging – mit Unterstützung der Gemeinde – von 15.00 bis 22.30 Uhr mit drei Fahrzeugen, privaten Traktoren und 40 Einsatzkräften im Großeinsatz. Gesamt wurden 17 Einsatzstellen in mehreren Parzellen abgearbeitet.

Muren und Überflutungen

Hangrutschungen (teils in Wohngebieten), Verklausungen, übergegangene Bäche, Wasser im Keller, überflutete und vermurte Straßen und Wege dominierten das Bild. Einige Bucherinnen und Bucher – sie hatten idealerweise schon Vorsorge getroffen – unterstützen die Wehr, während die L14 von Wolfurt nach Buch und von Buch nach Alberschwende wegen Überflutungen und Murenabgängen gesperrt werden musste. „Glück im Unglück“ lautete nach dem Lokalaugenschein und in Anbetracht der Bilder aus den Gemeinden in der Region die Devise.

L14: Schlamm-, Geröll- und Erdmassen

Nach dem von Experten eingestuften Jahrhundertereignis konnte tags darauf – die L14 nach Alberschwende war bereits wieder geöffnet – am frühen Abend auch die Verbindung von Wolfurt nach Buch wieder für den Verkehr freigegeben werden. Zuvor galt es stundenlang mit schwerem Gerät, dem Einsatz der Straßenmeisterei und von privaten Holzschlägerungsfirmen, die von der Sintflut stark in Mitleidenschaft gezogene Landesstraße wieder von den Schlamm-, Erd- und Geröllmaßen zu befreien.

Straßentrasse unversehrt

An mehreren Stellen wurde die L14 durch die hochwasserführenden Gräben mit Geschiebematerial überflutet bzw. blockiert. Zudem verlegten gleich mehrere Murenabgänge die Fahrbahn. Im Fokus einer Begehung zwischen Landesgeologen, Straßenmeister und der Gemeinde Buch standen aber auch die talseitigen Böschungsabgänge, wo glücklicherweise die Straßentrasse soweit unversehrt blieb.

Übrigens, auch im Sommer 2021 war die OF Buch wegen Starkregens mit mehreren Einsatzstellen, darunter auch auf der L14, konfrontiert. Damals kamen an der Messstelle in der Nachbargemeinde Alberschwende in 24 Stunden rund 90 mm Regen zusammen.

Glücklicherweise kein Personenschaden – Danke!

Die OF Buch mit Kommandant Daniel Eberle an der Spitze dankt allen, die während des Unwetters und bei den Aufräumarbeiten im Einsatz gestanden sind. Dank dem raschen Eingreifen der Einsatzkräfte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der Straßenmeisterei, den Baggerfahrern und etlichen couragierten Bucherinnen und Buchern, konnte ein noch größerer Sachschaden verhindert werden. Glücklicherweise wurde niemand bei diesem extremen Wetterereignis verletzt.

Merci an die Ortsfeuerwehr Alberschwende, die uns in den Nachstunden geholfen hat, den Wassermaßen bei einer Verklausung auf der L14 im Bereich „Fischbach“ in Richtung Alberschwende wieder Herr zu werden.

Das Unwetter in Bildern

Unser Feuerwehrfotograf Helmut Greber jun. hat das Unwetter und die enorme Kraft der Wassermaßen bildhaft festgehalten. Auch bei den Aufräumarbeiten – siehe zweiter Beitrag – tags darauf war er mit der Kamera dabei.